SHIP-PROJEKT

Saubere, sichere und würdevolle Schulumgebungen für ein erfolgreiches Lernen

Kamboo Project geht die WASH-Herausforderungen Kambodschas entschlossen an (WASH steht für Wasser, Sanitär und Hygiene). Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Schaffung sauberer und sicherer Schulumgebungen sowie der grundlegenden Hygieneschulung für Lehrkräfte und Lernende. Durch gezielte WASH-Initiativen an verschiedenen Grundschulen im Prasat-Bakong-Distrikt steigert das Projekt die Gesundheitsstandards sowohl für Schülerinnen und Schüler als auch für Lehrkräfte. Zugleich fördert es die Verbreitung dieses Wissens in den lokalen Gemeinden und trägt so zu einer Verbesserung der öffentlichen Gesundheit in der Region bei.

Ausgangslage

Schlechte Hygieneinfrastruktur in Schulen belastet das Lernumfeld

Zu den «17 Ziele[n] für nachhaltige Entwicklung» der Vereinten Nationen, wie sie in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung festgehalten sind, gehört, die «Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle [zu] gewährleisten» (Ziel 6). Dieses umfassende Vorhaben geht weit über den blossen Zugang zu sauberem Trinkwasser hinaus und legt den Fokus auf gerechte Sanitär- und Hygienepraktiken. So wird etwa auch den besonderen Bedürfnissen und Verletzlichkeiten von Mädchen und Frauen in diesen sensiblen Kontexten Rechnung getragen. Die entsprechenden Massnahmen sind unerlässlich für den Schutz der öffentlichen Gesundheit und die Wahrung der Menschenwürde.

Im schulischen Bereich gewinnt dieser Aspekt besondere Bedeutung. UNICEF erklärt, dass «jedes Kind das Recht auf eine qualitativ hochwertige Bildung hat», wozu auch der Zugang zu Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene (WASH) während der Schulzeit gehört. Die Implementierung geeigneter WASH-Standards trägt nicht nur zum Wohlbefinden der Schüler bei, sondern schafft auch eine förderliche Lernumgebung.

Obwohl Kambodscha kontinuierliche Fortschritte in Bezug auf die WASH-Ziele verzeichnet, ist es von einer flächendeckenden Umsetzung entsprechender Standards noch weit entfernt. So kämpft das Land mit der höchsten regionalen Rate an offener Notdurft: Aufgrund fehlender Toilettenanlagen sind acht von zehn der ärmsten Menschen im ländlichen Raum darauf angewiesen, ihre sanitären Bedürfnisse auf Feldern, in offenen Gewässern oder anderen ungeschützten Bereichen zu verrichten. Erhebliche Gesundheitsrisiken sind die Folge.

Kamboo Project will die Etablierung der erforderlichen WASH-Standards vor Ort vorantreiben. Mit einem eigens entwickelten Hygieneprogramm SHIP (School Hygiene Improvement Program) sollen saubere und sichere Schulumgebungen gefördert und entscheidende Hygienepraktiken unter Lehrerenden und Lernenden vermittelt werden.

Idee/Bisherige Erfahrungen

Unter der Anleitung von zwei deutschen Umweltwissen-schaftler:innen, die uns zwischen 2017 und 2018 besuchten, hat unser Team vor Ort ein Programm für nachhaltige Hygieneförderung  für Grundschulen entwickelt. Das Programm entspricht den Vorgaben des Gesundheitsbildungsrahmens des Bildungsministeriums der Provinz Siem Reap und wurde seit 2020 erfolgreich in neun Grundschulen im Prasat-Bakong-Distrikt umgesetzt. Aktuell laufen Überwachungsmassnahmen sowie anschliessende und vertiefende Projektaktivitäten. Wir arbeiten eng mit dem Bildungsministerium oder dem Bildungsbezirk zusammen, um ein nationales Programm namens „Mindeststandardgewinne“ zu unterstützen oder bei dessen Umsetzung in die Praxis beizutragen. Ziel dieses Projekts ist es, zur Verbesserung der Hygiene und des Lernumfelds in der Grundschule beizutragen.

Umsetzung und Teilziele

Ziel 1: Schulung und Unterstützung des Schulpersonals

    1. Ausbildung und Rekrutierung von Lehrkräften für Gesundheitserziehung in jeder teilnehmenden Schule.
    2. Entwicklung eines Gesundheitslehrplans für Schulen auf Grundlage der nationalen Gesundheitspolitik für Schulen und der Bedarfsanalyse zur Schulung (Training Needs Assessment, TNA).
    3. Durchführung von «Train-the-Trainer»-Sitzungen (ToT) für Schulleiter:innen, pädagogisches Personal und Lehrkräfte der Gesundheitserziehung mit Schwerpunkt auf effektiver Schulgesundheitsverwaltung, Gesundheitsförderung, WASH und Umweltbildung. Diese Sitzungen behandeln Themen wie grundlegende Hygiene und Sanitärversorgung, Praktiken für sauberes Wasser, ordnungsgemässe Nutzung von Latrinen, Prävention gegen COVID-19 und andere Infektionskrankheiten.

Ziel 2: Verbesserung des Verständnisses für Hygienepraktiken zur Förderung positiver Verhaltensweisen bei Schülerinnen und Schülern, um Krankheiten vorzubeugen und alltägliche Risiken zu mindern.

    1. Durchführung von von Lehrern geleiteten Schulungen mit Schülerinnen und Schülern zu WASH und Umwelterziehung, einschliesslich Themen wie grundlegende Hygiene und Sanitärversorgung, Praktiken zur Aufbereitung sauberen Wassers, Nutzung von Latrinen, COVID-19 und anderen Infektionskrankheiten. Die Schulleitungen sollen überzeugt werden, damit sie sich verbindlich in der Sache engagieren; ein Lehrerkomitee zur Unterstützung des Programms wird ins Leben gerufen.
    2. Einrichtung eines Schülerausschusses zur Überwachung der WASH-Praktiken innerhalb der Schule.
    3. Erstellung und Verteilung von Postern und Bildungsmaterialien durch Lernende innerhalb der Schule.
    4. Organisation von Hygieneaufklärungskampagnen durch Lehrkräfte und Schüler:innen in lokalen Gemeinden.
    5. Einrichtung eines Schülerausschusses für effektives Abfallmanagement.

Ziel 3: Befähigung und Ermächtigung der gebildeten Lehrerkomitees und der Schulen, um nach der Implementierung nachhaltig Verantwortung für das Programm zu übernehmen.

Kamboo Project strebt an, SHIP auf die 52 Schulen im Prasat-Bakong-Distrikt auszuweiten, mit denen wir üblicherweise zusammenarbeiten, um überall die Hygienepraktiken zu verbessern und ein optimales Lernumfeld zu schaffen.

Wie wir unseren Erfolg messen:

Budget

Leider gibt es keine «Standardinvestitionsgrösse» für ein SHIP-Projekt, da die erforderliche Finanzierung weitgehend von der Grösse der jeweiligen Schule abhängt. Für eine Schule mit 15 Lehrern und 500 Schülerinnen und Schülern beläuft sich die Investition beispielsweise auf etwa $5.000 über einen Zeitraum von zwei Jahren.

Die Gemeinden in der Umgebung der ausgewählten Schulen profitieren mittelbar, indem die Schulen das erworbene Wissen in den lokalen Gemeinschaften weitergeben. Die Wirkung einer jeden Spende wird somit verstärkt. Sollte eine Teilspende für ein SHIP-Projekt eingehen, verpflichtet sich Kamboo Project, die Gesamtfinanzierung aus seinen nicht zweckgebundenen Mitteln aufzustocken und so die Durchführung des Projekts zu gewährleisten.

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