Schulgarten-Projekt

Gemeinsam wachsen: Schulgärten als Weg zur Nahrungssicherheit

Das Schulgartenprojekt wurde inmitten der COVID-19-Pandemie ins Leben gerufen, als Reisebeschränkungen die kambodschanische Bevölkerung daran hinderten, ausreichend Einkommen für ihre Nahrungsmittelversorgung zu erwirtschaften. Wir begannen damals, Reis- und Gemüsesamen an bedürftige Familien zu verteilen und schulten die Bevölkerung in Anbautechniken. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt setzte Kamboo Project die Initiative in seinen Partnerschulen fort, sobald diese nach der Pandemie wieder geöffnet waren.

Hintergrund

Die COVID-19-Pandemie hat viele Familien schwer getroffen und zu massiven Arbeitsplatzverlusten geführt, da der Tourismus zum Erliegen kam und Handelsmöglichkeiten stark eingeschränkt wurden. Reisebeschränkungen verschärften die Lage zusätzlich, da sie es Menschen unmöglich machten, in Nachbarländern wie Vietnam und Thailand Arbeit zu finden. Dies zwang viele Wanderarbeiter zur Rückkehr in ihre Heimat und erhöhte die wirtschaftliche Belastung der Familien erheblich.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat Kamboo Project das Pilotprojekt «Home Garden» initiiert, den Vorläufer des heutigen Projekts. Es zielte darauf ab, den Kontakt zu den Lernenden und der Gemeinschaft aufrechtzuerhalten und gleichzeitig der Nahrungsunsicherheit entgegenzuwirken.

Unser Vertrauen in traditionelle Gartenbaumethoden motivierte uns zur Einführung dieser Techniken in den Schulen. Ziel ist es, Lehrkräfte in die Lage zu versetzen, ihre Schülerinnen und Schüler durch die Vermittlung von Fertigkeiten in Anbau und Landmanagement zur Selbstversorgung zu befähigen. Die Initiative startete unmittelbar, als die Schulen nach der Hochphase der COVID-19-Pandemie wieder öffneten. Schulen, die für ihr Frühstücksangebot auf Gemüse aus ihren eigenen Gärten zurückgreifen, stellen so Bio-Produkte wie Wasserspinat bereit, den die Schülerinnen und Schüler mit Stolz selbst angebaut haben.

Eine Ende 2024 durchgeführte Abschlussstudie samt Fallbeispielen offenbarte jedoch: Die Schulen benötigen weitergehende Unterstützung für ihre Gärten, um die Kosten für Schülerfrühstücke effektiv zu senken. Um unsere Schulgartenprojekte aufrechtzuerhalten und auszubauen, benötigen wir Mittel für den Kauf von Saatgut, Dünger und Werkzeugen. Spenden von Saatgut und Düngemitteln würden es weiteren Schulen erheblich erleichtern, eigenes Gemüse anzubauen, wodurch die Nahrungssicherheit verbessert und das Erfolgserlebnis der Schülerinnen und Schüler gestärkt würde. Leider mangelt es Kamboo Project als noch junger NGO an wiederkehrenden Spendern und es bestehen Herausforderungen bei der Sicherstellung einer kontinuierlichen Finanzierung.

Ziele und Zielsetzungen

Das Schulgarten-Projekt verfolgt das Ziel, Nahrungsunsicherheit zu verringern und nachhaltige Nahrungsquellen zu erschliessen. Lernende und ihre Familien sollen mit praktischen landwirtschaftlichen Fähigkeiten ausgestattet werden, um ihre Fähigkeit zur Selbstversorgung zu stärken.

Umsetzungsstrategie

Während der COVID-19-Pandemie sahen sich viele Familien mit erheblichen Lebensmittelengpässen konfrontiert. Als Reaktion auf die Hilfsbitten aus der Gemeinschaft stellte Kamboo Project zunächst eine Notfall-Lebensmittelversorgung für Schülerinnen und Schüler von drei Grundschulen und deren Familien bereit. Darüber hinaus unterstützten wir ein unter Quarantäne stehendes Dorf in Zusammenarbeit mit dem Büro des Bezirksgouverneurs mit einer Tonne Reis.

 

Um eine nachhaltigere Lösung zu finden, gingen wir eine Partnerschaft mit der Human and Hope Association ein, einer lokalen NGO, die erfolgreich ein Home-Garden-Projekt betreibt. Im Juli 2021, nach der Wiedereröffnung der Schulen infolge pandemiebedingter Schliessungen, beschlossen wir, auf diesem Erfolg aufzubauen und unser eigenes Projekt zu starten – das Schulgarten-Projekt. Diese Initiative, die mittlerweile in vier Schulen umgesetzt wird, dient als Pilotprogramm, das darauf abzielt, Nahrungsmittelengpässe zu bekämpfen und langfristige Unterstützung für die Gemeinschaft zu leisten.

Aktivitäten

1. Schulung und Bildung

  • Zu Beginn erhielten wir Schulungen und Unterstützung von der Human and Hope Association und erwarben wertvolles Wissen über nachhaltige Anbaumethoden. Seit 2023 arbeiten wir eigenständig.
  • Schüler:innen und ihre Familien nehmen an Workshops und praktischen Schulungen teil, um ihre Gartenfähigkeiten zu entwickeln.

2. Gartenaufbau

  • Einrichtung von Gärten auf dem Schulgelände, in denen Schüler:innen und ihre Familien ihre neu erlernten Fähigkeiten anwenden können.
  • Bereitstellung der notwendigen Gartengeräte, Samen und Materialien, um eine erfolgreiche Kultivierung sicherzustellen.

3. Gemeinschaftsengagement:

  • Regelmäßige Treffen mit Schulpersonal, Schüler:innen und Gemeindemitgliedern, um Fortschritte, Herausforderungen und Erfolge zu besprechen.
  • Förderung der Beteiligung der Gemeinschaft und der Übernahme von Verantwortung für die Gärten, um das Gefühl der Eigenverantwortung und Zusammenarbeit zu stärken.

 

Monitoring und Evaluation

1. Fortschrittsverfolgung:

  • Kontinuierliche Überprüfung des Wachstums und der Gesundheit der Gärten mittels regelmässiger Besuche und Inspektionen, die zweimal pro Monat stattfinden.
  • Detaillierte Dokumentation der Aussaatdaten, Erntemengen und etwaiger aufgetretener Probleme.

2. Feedback-Mechanismen:

  • Erfassung von Rückmeldungen von Lernenden, Familien und Schulpersonal, um Verbesserungsbereiche zu identifizieren und Strategien bei Bedarf anzupassen.
  • Durchführung von Umfragen und Interviews, um qualitative Daten über die Auswirkungen des Projekts auf die Nahrungssicherheit und die Fähigkeiten der Beteiligten zu sammeln.

3. Berichterstattung

  • Erstellung monatlicher und vierteljährlicher Berichte zur Dokumentation von Fortschritten, Herausforderungen und Erfolgen.
  • Weitergabe der Ergebnisse an relevante Stakeholder, einschliesslich der Human and Hope Association, der Schulbehörden und der örtlichen Gemeinschaft.

4. Bewertung

  • Beurteilung der Gesamtwirkung des Projekts auf die Nahrungssicherheit, Bildungsergebnisse und das Wohlbefinden der Gemeinschaft am Ende jeder Anbausaison.
  • Nutzen der Bewertungsergebnisse zur Verfeinerung und Erweiterung des Projekts, um eine kontinuierliche Verbesserung sowie Nachhaltigkeit sicherzustellen.

Durch sorgfältige Umsetzung und fortlaufendes Monitoring zielt das Schulgarten-Projekt darauf ab, eine widerstandsfähige und selbstgenügsame Gemeinschaft zu schaffen, die in der Lage ist, Nahrungsunsicherheit zu überwinden und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Budget

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die benötigten Materialien und Betriebskosten für das Schulgarten-Projekt sowie die entsprechenden Finanzierungssummen pro Schule und Jahr:

Nr.BeschreibungMengePreisBetrag
Gesamtbudget $1.875
1Ein Materialpaket einschliesslich Saatgut, Dünger und Werkzeuge10$150$1.500
2Betriebskosten einschliesslich Transport und Besuche 1$375$375

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