Newsletter Dezember 2020 |
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Liebe Freundinnen und Freunde von Kamboo Project,
das Jahr geht dem Ende zu, und sicher werden die meisten zustimmen: Es war ein Jahr, das uns Kraft gekostet hat. Corona hat vieles verändert und viele Pläne über den Haufen geworfen. Umso mehr freuen wir uns, dass wir doch noch so viel umsetzen und erreichen konnten. Das hat damit zu tun, dass es uns offenbar gelungen ist, unsere Ressourcen gut und nachhaltig aufzustellen, so dass sie sich auch unter schwierigen Bedingungen bewähren. Und es hat damit zu tun, dass wir selber auch in diesem Jahr kräftig unterstützt worden sind. Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen haben uns durch ihre Spenden die finanziellen Mittel in die Hand gegeben, mit denen wir nicht nur laufende Projekte unterhalten, sondern wichtige, neue Vorhaben planen können. Herzlichen Dank dafür! |
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Einen zusätzlichen Rückenwind haben uns die Projekte verschafft, die wir erfolgreich angeschoben haben. Dass Kamboo Project «funktioniert», beweisen die kleinen und mittleren Unternehmungen, die wir mit unseren Kräften leisten können. Besonders sichtbarer Leistungsausweis ist allerdings das erste wirklich grosse Projekt, das wir 2019 mit Geberit angestossen und durchgeführt haben. Wer noch keine Gelegenheit hatte, sich das Geberit Sozialprojekt 2019 anzuschauen, oder wer noch einmal zurückblicken möchte, findet unter unseren zusammenfassenden Bericht hier: | |
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WASH geht in die erste Runde | |
Auch wir haben die langdauernde Pandemiesituation natürlich nicht vorausgesehen. Trotzdem ist es kein Zufall, dass unser Programm mit dem Titel «Water, Sanitation and Hygiene», kurz WASH, an einer gerade jetzt besonders wichtigen Stelle angreift: Hygiene. Nicht erst Covid-19 hat es gezeigt, aber die Pandemie hat sehr deutlich gemacht: Grundlegende Hygiene im Alltag ist einer der wesentlichen Faktoren für ein gesundes Leben. Was es dazu braucht, sind eine sichere Basisversorgung mit sauberem Wasser, sanitäre Anlagen und gefestigte hygienische Verhaltensweisen. Unser Programm WASH haben wir im März 2020 gestartet. Wir haben die Mittel, um insgesamt sechs Grundschulen über die nächsten zwei Jahre zu begleiten. Im November starten wir an den beiden Grundschulen Wat Roka und Arranh Reangsey mit der Umsetzung. Beide liegen in der Provinz Siem Reap. Warum es dafür einen Vorlauf seit März braucht? Nun, ganz einfach. Wir haben, typisch für Kamboo Project, zuerst einen klaren Projektrahmen und die detaillierten Abläufe samt Überprüfungskriterien festgelegt. Dann haben wir das Projekt, konkret, den Hygieneplan, mit den ersten sechs Grundschulen und dem Bildungsbüro des Distrikts besprochen und abgestimmt. Arbeitsintensiv war es auch, die Ausgangslage detailliert zu erheben, um den Impact unseres Programms über die Zeit messen zu können.Viel Neues in der Grundschule Ta Ey |
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Zusammen mit der Kleinen Hilfsaktion e.V. hat Kamboo Project schon 2019 in der Grundschule Ta Ey ein Projekt durchgeführt. Anfang 2020 haben Roland Debschütz and Nadine Urbansky von der Kleinen Hilfsaktion die Schule in Trapeang Thum in der Provinz Siem Reap mit ihren etwa 300 Schülerinnen und Schülern besucht, um zu sehen, wie es dort steht. Sie haben mit den Kindern und Lehrern gesprochen, sich die drei Schulgebäude angesehen, und spontan beschlossen, dass eine zweite Renovationsrunde eine sinnvolle Sache wäre. Bis zum September 2020 wurde ein Dach erneuert, Fussböden renoviert, Fenster, Türen und Wände gebaut. Dabei ging es nicht nur um kosmetische Reparaturen, sondern tatsächlich auch um die Sicherheit. Ein grosser Teil der Renovationsarbeiten fiel in die Zeit, in der die Kinder wegen der Pandemie auf Schule und Unterricht mehrere Monate lang verzichten mussten. Die Schule wurde schmerzlich vermisst, und umso gespannter haben alle auf die neuen Klassenzimmer und die Wiedereröffnung der Schule Anfang November gewartet. Ausgesprochen erfreulich ist, wie die über 12’000 US-Dollar für die Finanzierung der Arbeiten zusammenkamen. Volle 25 Prozent davon sind von der Schule selbst aufgebracht worden – eine grosse Leistung für eine kleine Gemeinschaft. Die Ta Ey Grundschule und Kamboo Project bedanken sich herzlich bei der Kleinen Hilfsaktion e.V. und bei den Familien Böttcher aus Deutschland und Ehrensperger aus der Schweiz für ihre grosszügige finanzielle Unterstützung! Es war das zweite gemeinsame Projekt der Kleinen Hilfsaktion und Kamboo Project, und es wird hoffentlich nicht das letzte bleiben. Bessere Lehr- und Lernumgebung in der Schule in Chea Smon Ungefähr 600 Schülerinnen und Schüler gehen auf die Schule der Gemeinde Chea Smon im Distrikt Prasat Bakong. Leider waren die Bedingungen für die Lehrenden wie die Lernenden nicht ideal, bis im Juni die Arbeiten an einer grundlegenden Erneuerung von Gebäuden und Gebäudetechnik begannen. Zwei Schulgebäude wurden grundlegend renoviert, vom Dachstuhl und den undichten Dächern bis zu den Fussböden, von den Türen bis zu den Fenstern und einem freundlichen neuen Anstrich. Bei der Gelegenheit wurden auch gleich in allen Räumen Lüftungsanlagen installiert und elektrische Leitungen verlegt. Für die Lehrenden gibt es nun ein renoviertes Lehrerzimmer, zwei Besprechungsräume und ein Büro. Parkplatz und Lagergebäude sind instandgesetzt, und, wichtiger noch, auch die Toiletten sind nach umfangreichen Arbeiten wieder problemlos nutzbar und erweitert. Die Arbeiten waren im September abgeschlossen, die Kosten lagen bei etwa 30’000 US-Dollar. Ein besonderer Dank geht an ein Schweizer Unternehmen, welches diese grossartige Arbeit möglich gemacht hat! Für das Nötigste zu Hause – ein Notfallpaket für Kinder Zusammen mit der South East Asia Foundation – sie hat für die Finanzierung gesorgt – haben wir ganz buchstäblich ein Paket für die Kinder der Norodom Sna Sangkream Primary School geschnürt. Die Schule gehört zur Gemeinde Balang im Distrikt Prasat Bakong. Hier wie auch anderswo haben viele Familien durch die Covid-19-Pandemie ihr Einkommen verloren. Gegen die akute Not stellen wir seit Oktober 2020 Lebensmittelpakete für die Schülerinnen und Schüler zusammen, aber auch, genauso wichtig, Handwaschgeräte für zu Hause. Die Geräte bestehen im Wesentlichen aus einem tragbaren, robusten Wasserbehälter mit einem Wasserhahn und Seife. So einfach diese Geräte aus europäischer Sicht erscheinen mögen, so wirkungsvoll sind sie auch bei der Verhütung von Infektionen. Ebenso wichtig ist allerdings, dass die Geräte auch akzeptiert und konsequent genutzt werden. Das Wissen, warum Händewaschen so wichtig ist und wie man es richtig macht, wird bei der Übergabe mit vermittelt. Wie man sich die Hände richtig wäscht, war übrigens auch in Europa in der ersten Welle der Pandemie Thema medizinischer Ratschläge, erinnern wir uns ruhig daran. Wir werden das Projekt fortführen und ausweiten, wie es nötig ist. Hervorragender Einsatz – unser Team in Kambodscha Die Bedingungen sind schwierig, Schulen oft lange geschlossen, Beschränkungen der Behörden sind zu beachten – und doch schafft es unser Team vor Ort, begonnene Projekte am Laufen zu halten und neue zu planen und in Gang zu bringen. Hier wird tolle Arbeit geleistet, die hohe Anerkennung verdient.Wir nutzen die wachsende Erfahrung und Dynamik unseres Teams auch dazu, weitere junge und engagierte KambodschanerInnen einzubinden. Zum Kennenlernen bieten wir Praktika an. Unsere erste Praktikantin, die Studentin Somnang Pin, sagt allen Interessenten in einer Video-Botschaft, warum sie die Arbeit bei Kamboo Project so wertvoll findet. Hier geht’s zu ihren Video: |
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Und zum guten Schluss: Weihnachten kommt, und wir sind froh um jede Spende, um unsere Projekte weiter voranzutreiben. Dass es sich lohnt und dass wir wirklich etwas bewirken können, sehen wir in Kambodscha jeden Tag. Vielleicht erzählt Ihr, liebe Freunde und Freundinnen vom Kamboo Project auch einmal im Bekannten- und Verwandtenkreis davon. Ein kleines Geschenk für ein Sozialprojekt in Kambodscha finden sicher auch ausser uns noch viele sinnvoll – und für gutes Karma sorgt das auch!
Herzliche Grüsse, |